Wechseljahre

Seelische und körperliche Veränderungen durch Hormonmangel
 

Themen:

Anfang bis Mitte des 40. Lebensjahres spüren die meisten Frauen erste Veränderungen ohne dass sie körperliche Veränderungen bemerken. Wenn die Eierstöcke dann die Hormonproduktion erheblich reduzieren, kann es zu deutlichen seelischen und körperlichen Veränderungen kommen. Manchmal kommt es nur zu einer ganz schwachen Ausprägung dieser Veränderungen. Meistens dauern sie jedoch mehrere Jahre und sind nicht nur durch Veränderung der Ernährung auszugleichen.


Typische Symptome

Typische Symptome der beginnenden Wechseljahre sind u.a.:

- Hitzewallungen
- Unruhe/Angst
- Herzrasen
- depressive Verstimmungen und Schlafstörungen
- Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwäche
- Stimmungsschwankungen
- Abnahme des Sexualtriebs
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Harnblasenprobleme

Diese körperlichen und seelischen Veränderungen durch die Wechseljahre zeigen einen neuen Lebensabschnitt bei jeder Frau an. Den Übergang von der fruchtbaren in die permanent unfruchtbare Lebensphase.

Nur jede 5. Frau bleibt von jeglichen Symptomen verschont. Bei einem weiteren Fünftel aller Frauen sinkt der Hormonspiegel so schnell, dass sie die hormonellen Mangelerscheinungen als massive körperliche und seelische Belastung empfinden. Das mittlere Eintrittsalter für die Wechseljahre liegt in Mitteleuropa bei etwa 52 Jahren. Es werden hier jedoch große Schwankungen (zwischen 44 und 56 Jahren) beobachtet. Immerhin lebt fast jede 3. Frau in unserer Bevölkerung heute in und nach den Wechseljahren. Bei einer mittleren Lebenserwartung von 80 Jahren verbringt eine 50-jährige Frau etwa ein Drittel ihres Lebens nach den Wechseljahren.

Wichtig für die Frau ist, dass die Wechseljahre eben keine Krankheit darstellen, sondern ein natürlicher Vorgang sind. In der Mitte des Lebens stellen sich die Sexualhormone um. Für die meisten Frauen bedeutet das, sich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch auf einen neuen Lebensabschnitt einzustellen.

Wechseljahre
Seelischer und körperlicher Umbruch


Begriffsbestimmungen:

Prämenopause: Rückgang der Hormonproduktion vor der letzten Regelblutung, jedoch noch ohne typische Beschwerden

Menopause: Zeitpunkt der letzten spontanen Periodenblutung

Perimenopause: Einsetzen der typischen Beschwerden, Dauer zwei bis vier Jahre nach der letzten Regelblutung

Postmenopause: der Zeitraum danach bis etwa zum 65. Lebensjahr

Klimakterium: Zeitspanne verminderter Östrogen- und Progesteronproduktion durch die Eierstöcke mit nachlassender Fortpflanzungsfähigkeit (der Eisprung wird seltener) bis zur Phase der ovariellen (Eierstock) Ruhe.


Vorbeugung & alternative Behandlungsmöglichkeiten

Wichtige ergänzende und vorbeugende Maßnahmen - alternative Behandlungsmöglichkeiten von Wechseljahrsbeschwerden

Verzicht auf Zigaretten, Alkohol und Sonne
die hierbei entstehenden freien Radikale wirken auf den Körper ein. Diese beeinflussen Reparaturmechanismen in den Zellen. Mit zunehmendem Alter kann die Haut sich gegen solche Angreifer nicht mehr wehren. Dabei verliert sie ihre Elastizität, wird faltig, schlaff und blass.

Gesunde und ausgewogene Ernährung
sie sollte fettarm und ballaststoffreich sein. Viele Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E enthalten. Diese Antioxidantien können die Freien Radikale einfangen und unschädlich machen.

Sport, Abbau von Übergewicht, Akupunktur, Massagen
in vielen Untersuchungen zeigte sich schon durch eine regelmäßige sportliche Betätigung alleine eine Linderung der Wechseljahresbeschwerden. Der Sport hilft dabei, das Gewicht zu halten und Muskeln aufzubauen und ist somit eine wichtige Prophylaxe der Osteoporose im Alter.

Sojaprodukte - Phytoöstrogene
als alternative Behandlungsmethoden zur Therapie von Hitzewallungen, Schlafstörungen und Schweißausbrüchen kommen u.a. Phytopharmaka wie Soja, Johanniskrautpräparate, Rotklee und Extrakte der Nachtsilberkerze in Betracht. Sojaprodukte zeigen eine östrogenähnliche Wirkung. Bei täglichem Verzehr von etwa 45g Sojamehl für 12 Wochen können Hitzewallungen nachweisbar günstig beeinflusst werden.

Pflanzliche Präparate
pflanzliche Präparate haben sich in vielen Fällen gegen Wechseljahresbeschwerden bewährt. Zu nennen sind hier Cimifuga und Angelica sinesis. Diese haben eine östrogenartige Wirkung. Homöopathisch werden auch Lachesis, Pulsatilla und Sepia verordnet.


HRT: Die Hormone-Ersatz-Therapie

Ihren Hauptzweck hat die Hormonersatztherapie in den Wechseljahren in der Verminderung oder Beseitigung der typischen Wechseljahresbeschwerden. Für diesen Einsatz steht zweifelsfrei fest, dass Frauen von der Behandlung profitieren, sofern die vorbeugenden und alternativen Maßnahmen keinen oder nicht den gewünschten Erfolg bringen. Da die Beschwerden meist jedoch nicht nur in der sogenannten perimenopausalen Übergangszeit zu finden sind, sondern auch in der Zeit danach, sollte eine Hormonbehandlung wegen dieser Beschwerdesymptomatik hinsichtlich der Behandlungsdauer in regelmäßigen Abständen überdacht werden.

Unter Berücksichtigung der Einschränkungen für diese Therapieform unter bestimmten Bedingungen sollte letztendlich die Frau zusammen mit ihrem Arzt entscheiden, ob eine Behandlung für sie in Frage kommt, und wenn ja, welche . Nach den neuesten großen internationalen Studien scheinen sich die Experten auf einen sehr differenzierten Einsatz der Hormone zu einigen.

Eine gesunde Frau, die längere Zeit Östrogene oder Östrogene/Gestagene zur Prophylaxe einnehmen möchte, sollte über eventuelle Risiken genau aufgeklärt werden, damit sie selbst diese Entscheidung treffen kann.

Besondere Risiken der Hormonersatztherapie

- Thrombosen und Embolien auch bei nur kurzer Anwendung und ohne Vorbelastung

- Erhöhtes Risiko für Brustkrebs nach einer längeren Einnahmedauer als 5  Jahren

- Gebärmutterkrebsrisiko bei Einnahme reiner Östrogene ohne Gestagenzusatz


Der Hormonspiegel in den Wechseljahren

In den sicherlich meisten Fällen läßt sich im Rahmen des Beratungsgespräches und einer eventuellen Untersuchung bei Ihrem Frauenarzt die Frage beantworten, ob Symptome, wie oben beschrieben, wohl auf das Eintreten der Wechseljahre oder auf andere Ursachen zurückzuführen sind.

Deshalb ist - auch nach Meinung führender Wissenschaftler auf diesem Gebiet - eine Bestimmung des Hormonspiegels, insbesondere unter schon laufender Hormontherapie, nur selten erforderlich oder sinnvoll.